Leserbrief von Erwin Krexhammer in den NÖN

03.08.2010 19:10

 

Von MehrMut Haltestellenbuchten und Wartehäuschen – Kosten?

 

Ohne Weitsicht und fehlendem Mut wird uns jetzt ein Buskonzept vorgegaukelt, das alle Verkehrsprobleme lösen soll. Internationale Erfahrungen werden ignoriert, die belegen, dass die Leute lieber mit der Bahn fahren. In den Bus steigt man nur ein, wenn man unbedingt muss, d.h. von Haus aus ist eine um ca. 50 % geringere Inanspruchnahme vorprogrammiert.

Das ist den "hörigen" Bürgermeistern egal, Hauptsache die vom ÖBB Konzern heruntergewirtschaftete Ybbstalbahn ist weg. Das kann ihnen nicht schnell genug gehen, denn Sie wissen ja nicht was sie tun. Diese Politiker wurden in einem demokratischen Vorgang gewählt. Das ist zu respektieren. Daher geschieht es denen, die sich das alles nach bekannt österreichischer Manier gefallen lassen - da kann man eh nix machen, die tun ja ohnehin was sie wollen - eigentlich ganz recht.

Allerdings wird beim Zusperren der Schmalspurbahn die Rechung ohne denn Wirt gemacht, weil sich diese Entscheidung bald bitter rächen wird. Spätestens dann, wenn die Busse leer durch die Gegend gondeln und in der Folge der jetzt so hochgejubelte Fahrplan wieder ausgedünnt wird. Aber soweit sind die handelnden Personen heute noch nicht. Die Rechnung für diese Fehlentscheidung wird uns allen spätestens dann präsentiert, wenn es diese Herren längst nicht mehr gibt. Von der Wahrnehmung persönlicher Verantwortung sind Politiker dieser Provinienz ohnehin weit entfernt. Auf der Strecke bleibt unwiederbringliches Kulturgut und Volks-Vermögen, das die Herren Bürgermeister einfach kalt lässt, weil sie es zulassen, dass diese Werte der Vernichtung preisgegeben werden. Ein Sittenbild fehlgeleiteter politischer Verantwortung.

Übrigens: Könnte mir Herr Heuras bitte die Kosten für die Neuerrichtung der Bus-Camps und der neu zu schaffenden Haltestellenhäuschen bekannt geben? Das wäre recht interessant zu wissen, weil sich der Landesrat gerne mit falschen Zahlen schmückt und damit falsche Hoffnungen in der Öffentlichkeit weckt.

Nichts desto Trotz, liebe Leute, die ihr bereit seid Euch für den Erhalt der Bahn zu engagieren, gebt nicht auf. Leistet Widerstand, damit wenigstens die Schienen liegen bleiben, wenn Politikern unserer Region die Weitsicht abhanden gekommen ist.

 

Erwin Krexhammer